Philippinen 2012, 2013, 2015
„Bensheim hilft“ finanzierte 2015 den Wiederaufbau des Sayao Day Care Centre mit 10.000 Euro. Nach dem verheerenden Taifun Haiyan auf den Philippinen Ende 2015 konnte bereits im Frühjahr 2016 das neue Zentrum eingeweiht werden. Dieses wurde strategisch günstig auf einem Hügel errichtet und kann daher auch zugleich als Katastrophenschutzzentrum genutzt werden.
Überreste des nach dem Taifun Haiyan provisorisch errichteten Sayao Day Care Centre auf der Insel Bantayan (Philippinen), im Hintergrund das von „Bensheim hilft“ finanzierte neue Zentrum, das zugleich als Katastrophenschutzzentrum genutzt wird.
Einweihung des „Sayao Day Care Centres“ bei einem Besuch der stellvertretenden Vorsitzenden von „Bensheim hilft“, Frau Dr. Doris von Werner im Frühjahr 2016
Blick in den Innenraum des von „Bensheim hilft“ finanzierten Sayao Day Care Centre im Frühjahr 2016
Hilfe beim Aufbau der Existenzgrundlagen
Viele Familien, die neben dem Fischfang von der Aufzucht von Kleinvieh lebten, haben während des Taifuns ihre wirtschaftliche Lebensgrundlage verloren, etliche ihrer Tiere verendeten. 35 dieser Familien unterstützen Bensheim hilft und die Karl Kübel Stiftung mit einer finanziellen Hilfe in Höhe von je 150 Euro, die zu 50 Prozent als Schenkung und zu 50 Prozent als zinsfreier Kredit vergeben wird.
Katastrophenhilfe für die philippinische Gemeinde Sinobong
Supertaifun mit Windgeschwindigkeiten bis zu 260 km/h tötet über 1.000 Menschen, zerstört Häuser und Ernten - Bensheim hilft und Karl Kübel Stiftung unterstützen den Wiederaufbau
Am 4. Dezember 2012 traf ein Taifun der Stärke 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h die Ostküste der philippinischen Insel Mindanao, eine Katastrophe mit Vorankündigung, denn bereits am Vortag hatten die philippinischen Behörden eine Taifunwarnung herausgegeben. Doch was dann kam, erreichte bislang nicht erlebte Ausmaße. Ein Supertaifun mit Windstärken bis zu 260 km/h fegte über die Insel und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Der Taifun Bopha tötete über 1.000 Menschen und ließ Tausende obdachlos werden. Anschließende wochenlange schwere Regenfälle verschlimmerten die ohnehin dramatische Situation weiter. Es fehlte an Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser sowie Medikamenten und Verbandsmaterial. Viele Straßenverbindungen wurden zerstört.
Auch die Provinz Agusan del Sur, in der die Karl Kübel Stiftung seit vielen Jahren Projekte zur ländlichen Entwicklung unterstützt, ist stark betroffen. In der Gemeinde Sinobong wurden 80 % der Häuser und öffentlichen Gebäude komplett zerstört. Auch die Grundschule und mehrere Gebäude der weiterführenden Schule sind teilweise zerstört. Viele Brücken, die die einzelnen Dörfer miteinander verbunden haben, wurden weggerissen.
Die Mehrzahl der Einwohner von Sinobong lebt vom Anbau von Bananen, Kokosnüssen und Wurzelgemüsen. Da die meisten der Felder aber zerstört wurden, sind die Menschen auf Hilfslieferungen von Reis, Nudeln und Dosennahrung angewiesen. Erste Nothilfemaßnahmen wurden von verschiedenen Organisationen bereits angestoßen, wie z.B. die Verteilung von Nahrungsmitteln und Medikamenten, die Reparatur der Wasserleitungen und der Wiederaufbau des Schulgebäudes. Die Menschen können aber nicht dauerhaft von Hilfslieferungen leben und müssen daher befähigt werden, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
„Wir haben zunächst die Lage vor Ort von unseren philippinischen Partnern sondieren lassen, um eine Doppelung von Maßnahmen zu vermeiden, doch nun haben wir ein klares Bild der Lage und wollen schnell Hilfe leisten“, so Ralf Tepel vom Vorstand der Karl Kübel Stiftung.
Auf dieser Basis plante die Karl Kübel Stiftung in Kooperation mit Bensheim hilft ein Katastrophenhilfeprojekt im Umfang von über 30.000 € für die vom Taifun betroffenen Familien in der Gemeinde Sinobong. Es sollen 270 Familien beim Wiederaufbau ihrer Häuser unterstützt werden, indem ihnen das dringend benötigte Baumaterial (Wellblech, Bambuswände, Nägel und Kleinmaterial) zur Verfügung gestellt wird. Dadurch sind sie vor den anhaltend starken Regenfällen geschützt und der Ausbreitung von Krankheiten wird entgegengewirkt.
Darüber hinaus sollen die betroffenen Familien Zugang zu Kleinkrediten aus einem zinsfreien revolvierenden Fonds erhalten, um Saatgut für die Bestellung ihrer Felder bzw. Ferkel für die Schweinezucht zu erwerben. Dies wird es ihnen langfristig ermöglichen, sich von Nahrungsmittellieferungen unabhängig zu machen und ihren Lebensunterhalt wieder selbst zu bestreiten.
Bensheim hilft hat auf seiner Vorstandssitzung am 23. Januar 2013 beschlossen, das Projekt mit 15.000,- € zu unterstützen. Damit wurde erneut ein deutliches Zeichen der Solidarität und Hilfe Bensheimer Bürgerinnen und Bürger für die Opfer von Naturkatastrophen gesetzt. „Wir wollen die Familien und Kinder in diesem Moment der Verzweiflung nicht allein lassen und ihnen beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Existenz zur Seite stehen“, so Beatrice Herrmann, die langjährige Vorsitzende des Vereins.
Damit ist der Startschuss gefallen, um die dringend erforderlichen Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen zu starten. Weitere Unterstützung wird benötigt, um alle geplanten und dringend nötigen Maßnahmen durchzuführen.
Die Unterstützung einer Familie mit Baumaterial zum Wiederaufbau ihres Hauses kostet etwa 80,- €. Damit können dringend benötigte Baumaterialien wie Wellblechdächer, Bambuswände und Kleinmaterial beschafft werden. Der Wiederaufbau selbst wird von den Familien geleistet.
Darüber hinaus sollen 200 Familien Kleinkredite erhalten, denn sie haben durch den Sturm ihre komplette Einkommensbasis verloren. Die Ernte ist zerstört und die meisten Nutztiere sind in den Fluten ertrunken. Mit Kleinkrediten von jeweils etwa 50,- € wird die Beschaffung von Saatgut und Kleintieren finanziert.